Tue Gutes und rede darüber

Noch viel besser ist: Tue Gutes und andere möchten aus Freude darüber reden.

Im Leben hat man immer wieder Vorbilder, an denen man sich orientiert. Ein großes Vorbild war und ist für mich Peter Renoth, Schulleiter bis 2021 am Gymnasium meines Sohnes, übrigens auch meine frühere Schule.

Er war ganz anders als der Rektor meiner Zeit, der muffig und immer leicht mürrisch im alten, dunklen Anzug durch die Schule ging und am liebsten nicht angesprochen werden sollte oder wollte.

Peter Renoth hingegen war drahtig, fröhlich, mit Lieblingshose und buntem Hemd und einem offenen Lächeln im Gesicht. An seiner Seite trabte ein kleiner Dackel, die Fanny. Beide waren immer zu einem Gespräch bereit – bei Fanny war es eher das Streicheln, das angestrebt wurde.

Peter war berühmt für seine pointierten und wunderbaren Reden. Alle erwarteten mit Spannung seinen Auftritt bei der jeweiligen Abschlussfeier der Abiturienten, wenn er wieder einmal aus dem – wie immer –  weit hergeholten Titelthema des Jahrgangs eine Vortrag zauberte, bei dem man stets etwas lernte, aber immer wieder auch lachen musste. Ich erinnere mich, dass er zu „KohlrABI“ einen sehr lustigen Exkurs in die Biologie darbot und bei „ABI lieve I can fly“ eine wunderbare Story ersann, in der  „Daedalus und Ikarus“ von ihm interpretiert wurden.

Bei jedem seiner Vorträge konnte man spüren, dass er sich große Mühe gemacht hatte und dass jedes Wort mit Bedacht, Verstand und Esprit gewählt war.

Umso stolzer bin ich daher, dass ich am Ende meiner Amtszeit am Hans-Leinberger-Gymnasium von ihm mit sehr schönen Worten bedacht wurde. Ein Grund, sie mir aufzuheben und mich an die gemeinsame produktive Zeit zu erinnern.

Das Foto für diesen Beitrag habe ich nicht willkürlich verziert. Passend für den  ursprünglichen Biologielehrer Peter zeigt es die morgendliche Stimmung des täglichen Schulwegs, am Abzweig bei der Birke. Außerdem einen Blauwal, denn er war mit Sicherheit der groß-artigste Partner für alle Projekte zur Leseförderung, die wir ersonnen haben. Die Fischlein stehen für all die Schülerinnen und Schüler, die wir damit zum Lesen gebracht haben und die Blutorange, für das Herzblut, das in jedem Text stecken sollte. Und was ist mit der Zitrone? Sie passte ganz einfach als Farbakzent hervorragend dazu.